31.05.2024 PPREIKESTOLEN (Pulpit Rock)

Heute haben wir auf die Weiterfahrt verzichtet und das gute Wetter für einen Ausflug zum Preikestolen genutzt. Wir haben ihn schon viermal auf eigenem Kiel passiert, nun ist es an der Zeit ihn auch zu besteigen. Es handelt sich beim Preikestolen um ein Felsplateau von 25m x 25m in 600m Höhe über dem Lysefjord. Mit seinen senkrecht abfallenden Wänden ist er wohl eines der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten Norwegens. Jährlich zieht es tausende Touristen nach oben, um dort ein möglichst spektakuläres Selfie zu schießen. Da wir uns noch in der Vorsaison befinden hoffen wir darauf, dass es heute nicht zu überfüllt ist. Per vollbesetzten Expressbus geht es morgens um acht Uhr in Stavanger los. Am sogenannten Basislager (ein großes Wort für diese Touri-Sammelstelle) angekommen entladen sich unzählige Reisegruppen aus weiteren Bussen. Es erstaunt uns wie viele Chinesen darunter sind. Der vier Kilometer lange Weg zum Plateau ist gut ausgebaut und geht stellenweise recht steil nach oben. Trotzdem hält dies nicht die Flut von Touristen auf, die sich in allen Körperformen und abenteuerlichstem Schuhwerk den Berg hinauf quälen. Die Landschaft um uns herum ist wieder einzigartig. Der Weg führt über Felsen, die vor vielen Jahren durch Gletschereis geformt wurden, an manchen Stellen bietet sich ein Blick in die Ferne. In dieser grandiosen Landschaft sorgt das Verhalten mancher Touries bei uns für völliges Unverständnis. Mit dem Handy in der Hand wird lautstark telefoniert und sich dabei rücksichtslos an Anderen vorbei gezwängt. Der vereinzelt am Wegesrand liegende Müll lässt darauf schließen wie es um so manchen Besucher gestellt ist. Dabei tuen sich die Nationen untereinander wenig. Bei den Deutschen fällt uns auf, dass sie ständig am meckern sind, die Niederländer halten nichts von Verboten und lassen in aller Ruhe ihre Drohne in der Verbotszone fliegen. Wir versuchen diese negativen Umstände so gut es geht auszublenden, genießen die Landschaft und lassen die Aussicht auf uns wirken. Wie schon im Bericht über FLØRlI beschrieben, ist auch hier wieder Eigenverantwortung gefragt. Es geht bereits auf den letzten Metern zum Ziel steil am Wegesrand bergab. Außer einem Hinweisschild mit einigen Verhaltensregeln und Gefahrenhinweisen ist nichts weiteres für die Sicherheit getan. Es verwundert daher nicht, dass hier regelmäßig Menschen in den Tod stürzen. Zuletzt haben wir am 03. Juni von einem tödlichen Unfall gehört. Auf dem Plateau angekommen herrscht buntes treiben. Überall wird sich möglichst spektakulär positioniert, um DAS FOTO von sich abzulichten. Es gibt kaum einen freien Stein auf dem nicht ein Chinese sitzt und fotografiert wird. Wir genießen kurz die grandiose Aussicht über den Fjord und machen uns auf den Rückweg, bevor die grölende britische Schulklasse oben ankommt. Nach knapp vier Stunden sind wir zurück am Ausgangspunkt und fahren zurück nach Stavanger. Alles zusammengefasst hat sich der Ausflug zum Preikestolen auf jeden Fall gelohnt. Die Aussicht von dort oben ist wirklich eindrucksvoll, die Massen an Touristen gehören aber auch dazu. In der Hochsaison wollten wir nicht dazwischen sein.








28.05.2024 FLØRLI

FlØRLI besteht aus einem stillgelegten Wasserkraftwerk und einigen Ferienhäusern. Der Ort ist nur mit dem Boot oder zu Fuß über die Berge zu erreichen. Entlang der Wasserrohre, die das Wasser aus dem Bergsee in das Turbinenhaus leiten, führt eine Holztreppe mit 4444 Stufen hinauf auf 721 Meter. Da dies angeblich die längste Holztreppe der Welt ist müssen wir da hoch! Der Rundweg über 5km Länge soll laut Beschreibung in durchschnittlich 4Stunden zu schaffen sein. Etwas skeptisch aufgrund unserer Erfahrungen mit norwegischen Beschreibungen machen wir uns auf den Weg. Sicherlich kommt uns zugute, dass wir noch etwas Kondition vom Helgoland Marathon erhalten haben. Es wäre aber gelogen, wenn wir bei Stufe 800 nicht mit brennenden Oberschenkeln die angebotene Abkürzung in Betracht gezogen hätten. So geht es von dort aus auch für Dirk alleine weiter. Eigentlich ist die Treppe sehr gut ausgebaut. Die Stufen sind ausreichend groß und nicht zu weit auseinander. Überall findet man guten Halt und dort wo es steiler wird sind Geländer oder Stahlseile zum Festhalten angebracht. Wer jedoch Höhenangst hat sollte es sich vorher gut überlegen, denn irgendwann ist der „Point of no Return“ überwunden und es geht nur noch bergauf. Es wird in allen Beschreibungen abgeraten die Treppe zurück zu gehen. In Norwegen wird aber glücklicherweise auf Eigenverantwortung gesetzt. Es gibt eine Beschreibung, vielleicht noch ein Hinweisschild, mehr aber nicht. Kein Kassenhäuschen, keine Aufsichten oder Absperrungen. Unterwegs bietet sich ein grandioser Blick auf den Fjord. An einer Stelle konnte ich entlang der Holztreppe direkt auf Germane schauen. Das perfekte Foto im Sinn ging ich davon aus, dass sich dieses Motiv weiter oben noch spektakulärer darstellen sollte. Dem war leider nicht so und ich war zu faul/ kaputt, um nochmals für ein Foto abzusteigen (Ist ja schließlich ins Hirn gebrannt 😉 Oben angekommen stellte ich fest, dass ich für die 4444 Stufen und 721 Höhenmeter knapp 2 Kilometer zurück gelegt habe. Da der Rundweg insgesamt 5 Kilometer lang ist waren die verbleibenden 3 Kilometer bergab „über Stock und Stein“ auch nicht gerade erholsam. Dennoch bot sich unterwegs wieder einzigartige Natur, die trotz aller Anstrengungen zu genießen war. Kleine Hängebrücken führten über rauschende Bäche, Felslandschaften und bewaldete Steilhänge lösten sich ab. Der Weg war gut gekennzeichnet und nach 3,5h war der Rundweg geschafft. Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir abgelegt und sind für die Nacht zurück in den kleinen geschützten Hafen nach FORSAND gefahren.











27.05.2024 FORSAND

Ein kleiner gemütlicher Hafen am Eingang zum LYSEFJORD. Von hier aus soll es am nächsten Tag weiter nach FLØRLI gehen. In diesem Fjord waren wir schon 2022, hatten damals aber nicht mehr genügend Zeit, um die längste Treppe der Welt zu bezwingen. Dies wollen wir morgen nachholen, wollten aber nicht die Nacht an dem ungeschützten Liegeplatz vor dem alten Wasserkraftwerk verbringen. Zu negativ sind uns noch die Schnellfähren in Erinnerung die beim Vorbeifahren und Anlegen eine Menge Wellen verursachen. Hier liegen wir gut geschützt vor einem kleinen Supermarkt, den ausbleibenden Schwell der Fähren übernehmen nun aber die einheimischen Jugendlichen mit ihren Ribs. Diese kleinen Boote sind mit 10PS Außenbordmotoren ausgestattet, führerscheinfrei und sicherlich der Traum von jedem Teenie. Anfangs bestaunten wir das lustige Treiben noch auf Entfernung und mit Wohlwollen. Als sich die Truppe jedoch entschlossen hat enge Kreise neben unserem Boot zu fahren kippte an Bord neben unseren Bierdosen auch die wohlgesonnene Stimmung. Germane fing derart an zu schaukeln, dass er feste in die Leinen ruckte, unter Deck einiges umfiel und ein Fender platzte. Das die Bengels mein Englisch nicht verstanden mag an deren fehlenden Wortschatz gelegen haben den ich nutzte, um meinen Unmut kundzutun. Der Ärger war aber genau so schnell verflogen wie er gekommen war. Am nächsten Morgen lernten wir noch zwei Tramperinnen aus Australien und Frankreich kennen. Die beiden 22jährigen Mädels sind mit Rucksack auf Entdeckungsreise in Norwegen. Als sie hörten, dass wir nach FLØRLI wollen fingen ihre Augen an zu leuchten und sie baten uns sie mitzunehmen. Ein Wunsch den wir nicht ausschlagen konnten. Es war eine Freude zu sehen wie sehr sie die Tour im Fjord genossen. Die Perspektiven die sich vom Boot aus bieten sind anders nicht zu erleben. Wir dieseln an Seehunden vorbei, die uns neben einer Lachsfarm neugierig beäugen. Weiter geht es entlang der steilen Felswände mit kleineren Wasserfällen, vorbei an dem bekannten Felssplateau PREIKESTOLEN (Pulpit Rock) bis zum alten Wasserkraftwerk in FLORLI. Hier können wir die Heckleinen an einer Boje festmachen und mit dem Bug voraus an einen Holzanleger fahren. Freundlicherweise werden unsere Bugleinen von der Crew des Katamarans BREINWAVE angenommen. Das macht das Anlegen deutlich einfacher, weil niemand übersteigen muss, um die Leinen durch die vorgesehenen Befestigungspunkte an Land zu ziehen. Nach einem kurzen Stegschnack trennen sich unsere Wege und auch die beiden Mädels ziehen glücklich weiter.





24.05.2024 STAVANGER

Die 53 Seemeilen von Egersund nach Stavanger führen entlang der Küste und bieten wenige Möglichkeiten für einen Zwischenstopp. Das Wetter meint es gut mit uns und die Überfahrt ist entsprechend ruhig. Einen Teil der Strecke können wir, trotz Gegenstrom, rein unter Segeln zurück legen. Sicherlich bei vielen Seglern verpönt, wir machen aber keinen Hehl daraus, dass wir den Diesel anwerfen, sobald es uns zu langsam wird. Trotzdem ist es immer wieder schön, wenn die Motorengeräusche durch das Gurgeln des Kielwassers ersetzt werden. Nach neun Stunden auf See machen wir um 16 Uhr im Gästehafen neben dem Ölmuseum fest. Stavanger ist eine belebte Kleinstadt die auch gerne von großen Kreuzfahrtschiffen angefahren wird. Entsprechend gestaltet sich der Stadthafen mit unzähligen Souvenirshops, Kneipen und Restaurants. Die Museen sind äußerst interessant, wir kennen sie aber schon von unserem Aufenthalt in 2022. Daher konzentrieren wir uns diesmal auf das Wesentliche und nehmen aktiv am Kneipenleben teil. Dabei kommen wir mit einen Schotten ins Gespräch, der hier als Expat arbeitet und mit einer Norwegerin verheiratet ist. Er hat sich mit seinem Vater, der auf Besuch ist, kurz von zuhause abgemeldet hat, um ein „Männerbier“ trinken zu gehen. Er macht keinen Hehl daraus, dass die norwegischen Ehefrauen zuhause das Sagen haben und sein Vater ergänzt, dass sein Sohn mehr Ärger bekommt als er, wenn sie zu spät zurück kommen. Als der Sohn sagt, er habe Schottland nur verlassen weil dort die Frauen zu hässlich sind, sagt der Vater mit schottischen Akzent: „Don’t let your mom hear that, it`s time to go now“. Einfach großartig wie viel man in einer Kneipe über Land und Leute erfahren kann.





20.05.2024 Egersund, NORWEGEN

Da die Wetterlage für die nächsten Tage recht unstabil ist, segeln wir in den 20 Seemeilen entfernten Egersund, um dort den vorhergesagten Starkwind der nächsten Tage abzuwettern. Die Überfahrt ist unspektakulär, bedingt durch Welle und wenig Wind aber unangenehm schaukelig. Der Gästehafen von Egersund liegt zentral in der Stadt und grenzt an ein Erholungsgebiet mit Badeseen und Wanderwegen. Das Gelände ist im Vergleich zu MANDAL schon deutlich bergiger. Beim heutigen Lauftraining ist daher auch nach acht Kilometern Schluss. Den Starkwindtag mit Spitzen von über 40 Knoten nutzen wir zu einer Wanderung zum Trollpikken. Übersetzt heißt dies Trollpenis, die Geschichte dazu können wir einer Hinweistafel entnehmen. Die Strecke von insgesamt 17 Kilometern legen wir teilweise mutterseelenallein über Stock und Stein zurück. Die gut ausgebauten Wanderwege waren leider nach den ersten drei Kilometern zu Ende. Dies zeigt wieder einmal deutlich, dass Bergwandern in Norwegen niemals zu unterschätzen ist. Es gibt außerhalb der bewohnten Gebiete keinen Mobilfunkempfang und die Wege sind schlecht gekennzeichnet. Ohne Karte/ Kompass/ GPS hat man sich schnell verlaufen und das Wetter in den Bergen ändert sich schnell. Kommt es in diesen abgelegenen Gebieten zu Problemen, wird es schwierig Hilfe zu holen. Wir sind diesmal gut ausgestattet unterwegs und können die Einsamkeit in grandioser Natur genießen. Sobald der Starkwind durchgezogen ist soll es weiter nach STAVANGER gehen.






18.05.2024 Kirkehamn, Insel HYDRA, NORWEGEN

42 Seemeilen weiter nach Westen und die Berge werden höher. Bei glatter See passieren wir KAP LINDESNESS, den südlichsten Punkt Norwegens. Immer wenn die See glatt ist fehlt leider auch der Wind zum Segeln, man kann halt nicht alles haben. Ein kleines Stück werden wir von einem Schweinswal begleitet, der in einiger Entfernung mit seiner Rückenflosse auf sich aufmerksam macht. Die Zufahrt auf KIRKEHAMN ist immer wieder spannend. Da wir diese Zufahrt bereits kennen, können wir sie diesmal richtig genießen. Von See kommend geht es direkt auf die felsige Küste zu. Die Zufahrt zu dem versteckten Ort zeigt sich erst, als das kleine Leuchtfeuer steuerbordseitig passiert wird. Nach acht Stunden auf See machen wir am Gästepier im Gemeindehafen fest. Der Liegeplatz ist einfach, ohne Sanitäranlagen, Wasser und Strom, dafür aber umsonst. Durch die Motorstunden der Überfahrt sind unsere Batterien voll geladen, den weiteren Energiebedarf decken wir mit unseren Solarpanelen. Hier werden wir den vorhergesagten Starkwind aus nordwestlicher Richtung (genau die Richtung in die wir wollen) abwettern und danach unsere Reise fortsetzen. Bei der Erkundung ehemaliger Stellungen des Atlantikwalls bietet sich ein grandioser Blick über den Ort und entlang der felsigen Küste. Ein weiterer feiner Ort unserer Reise, der keine Hetze zur Weiterfahrt aufkommen lässt.






11.05.2024 Mandal, NORWEGEN

Nach 83 Seemeilen machen wir um 18:30 am Gästepier in Mandal fest. Dieser Ort ist bekannt für seine Sandstrände und scheint ein beliebtes Urlaubsziel zu sein. Wir kennen diesen Ort noch von unserer Reise in 2022. Mittlerweile haben wir für uns den Lauf- und Ausdauersport wiederentdeckt und Mandal bietet dafür nahezu optimale Bedingungen. An den Gästehafen grenzt ein Erholungsgebiet mit Laufstrecken durch die Schärenlandschaft. Diese erstrecken sich kilometerweit durch Kiefernwälder und führen immer wieder entlang kleiner einsamer Buchten. Da es am weiteren Küstenverlaufs nach Nordwesten gerade mit 6-7 Windstärken weht, wir gut geschützt im Mandalselva Fluß liegen, verspüren wir keine Eile weiterzukommen. Die nächsten Tage steht noch ein Veteranentreffen mit einem Kameraden an, der vor vielen Jahren nach Norwegen ausgewandert ist und Mandal ist sicherlich auch ein guter Ort, um den Feiertag zum Norwegischen Verfassungstag am 17. Mai zu erleben. Nach derzeitiger Planung und Wettervorhersage werden wir uns am 18. wieder auf See begeben.








09.05.2024 Thyborøn, DÄNEMARK

Die Wunden vom Marathon sind verheilt, steuerfreies Bier und Diesel gebunkert, weiter geht’s gen Norden. Für die vor uns liegenden 160 Seemeilen müssen wir die Nacht hindurch segeln. Das Wetter beschert uns anfangs leichten achterlichen Wind, der im Laufe der Nacht noch bis zu 6Bft auffrischt. Die Route führt uns entlang zahlreicher Windparks, die der Deutsch/ Dänischen Westküste vorgelagert sind. Diese haben mittlerweile enorme Ausdehnungen und deren Ausbau scheint noch lange nicht abgeschlossen zu sein. Sicherlich ist dies für eine erfolgreiche Energiewende notwendig, dennoch gruselig wie sich innerhalb der letzten zwei Jahre dieses Küstengewässer verändert hat. In der Nacht blinken und blitzen überall Gefahren- und Markierungsbojen, deren Positionen nicht immer eindeutig zuzuordnen sind. Auch die Bordroutine muss sich erst wieder einfinden, unseren Wachrhythmus finden wir in dieser Nacht aber nicht. Zu viele Gefahrenstellen durch Sperrgebiete, Windparks, Messbojen und Fischereifahrzeuge erfordern unsere Aufmerksamkeit. Entsprechend gerädert schippern wir durch die kalte Nacht und sind froh, als wir morgens um 09:30 Uhr in Thyborøn einlaufen. Dieser Hafen ist uns von unserer Reise 2022 noch angenehm in Erinnerung. In näherer Umgebung befinden sich einige Museen, in denen viel über die Seeschlachten vergangener Kriege zu erfahren ist. Den diesjährigen Aufenthalt nutzen wir aber nur als kurzen Zwischenstopp auf dem Weg nach Norwegen. Nach einem kleinen Trainingslauf durch die Dünen soll es am nächsten Morgen weiter über die Nordsee und das Skagerrak nach Norwegen gehen.





04.05.2024 HELGOLAND MARATHON

Segeln ist kein Ausdauersport der die körperliche Fitness steigert. Dies wurde uns letztes Jahr in Schweden deutlich, nachdem wir nach langer Zeit unsere Laufschuhe für ein „lockeres Läufchen“ herausgekramt hatten. Als wir dann das Laufergebnis mit einem skeptischen Blick in den Spiegel abglichen stand fest, dass es was zu tun gibt. Durch Zufall ploppte die Internetseite des GEROLSTEINER HELGOLAND MARATHON im Smartphone auf. Der Termin passte perfekt zum Start unserer Sommerreise 2024. Tochter Svenja war schnell von der Marathon Idee zu begeistern und Simone entschied sich für den Minimarathon. So begann ab Juli 23 jeder sein Training für das neue Familienprojekt. Ich (Dirk) gebe zu es anfangs deutlich unterschätzt zu haben. Spätestens als die langen Läufe über 2,5 Stunden zu trainieren waren, trafen Anspruch und Wirklichkeit aufeinander. Motivierend wirkten aber die stets geteilten Trainingsleistungen von Tochter Svenja, deren Fortschritte wirklich beachtlich waren. Getrieben von Ehrgeiz und Vorfreude flogen die wöchentlichen Trainingskilometer dahin. Neben Beruf und Minijob war auch noch das Boot vorzubereiten. Die ausstehenden Trainingskilometer nach der Arbeit bei Kälte und Regen abzulaufen hat viel Disziplin gefordert. Hut ab vor all den Freizeitsportlern, die neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit auch noch zeitintensive Trainingsprogramme durchziehen. Glücklicherweise spielte mit Abfahrt in Cuxhaven auch das Wetter mit und wir konnten eine Woche vor dem Start auf Helgoland festmachen. Diese Zeit nutzten wir, um uns auf die Marathon- und Minimarathonstrecke einzulaufen. Mit Freude stellten wir fest, dass sich dieses Jahr die Streckenführung geändert hat. Anstelle von acht Runden waren nun fünf zu Laufen. Dieser Umstand ersparte uns drei schmerzhafte Anstiege von je 75 Höhenmetern aufs Oberland der Insel. Als am 04 Mai morgens der Start erfolgte wurde es ernst. Die Anspannung viel weg, jetzt ging es alleine darum das „Ding“ irgendwie zu finishen. Wir wurden mit bestem Wetter belohnt und drehten bei sonnigen 10°C unsere Runden. Der Anstieg durch den sogenannten Düsenjäger wurde von Mal zu Mal anstrengender. Auf dem Oberland angekommen wurden wir jedoch mit dem einmaligen Blick in die Ferne belohnt. Die Streckenführung war atemberaubend. Entlang des Klippenrundwegs ging es vorbei an der Langen Anna, dem Wahrzeichen von Helgoland, weiter entlang der Brutstätten der Basstölpel und einiger Verpflegungspunkte. Wir wurden unterwegs durch Simone versorgt, die ihren Mini Marathon bereits gefinished hatte. Es war eine tolle Stimmung auf der Insel. Angefeuert durch Tagesgäste, Zuschauer und ehrenamtliche Helfer liefen die Kilometer nur so dahin. Mit zunehmender Distanz wurde es anstrengend, das harte Training hat sich aber ausgezahlt. Nach 42,19km und 741 überwundenen Höhenmetern sind wir bei einer Zeit von 5:08:10 gemeinsam über die Ziellinie gelaufen. Tochter Svenja hat, als zweitjüngste Teilnehmerin, sogar den ersten Platz in ihrer Altersklasse belegt. Dieser erste Mini- u. Marathon war für jeden von uns ein unglaublich tolles Erlebnis! Danke an den Veranstalter und all seine fleißigen Helfer für dieses großartige Event. Jetzt stehen zwei Tage Boat Office an und dann sehen wir zu weiter nach Norden zu kommen.







27.04.2024 CUXHAVEN – HELGOLAND

Beginn unserer diesjährigen Reise. Um 6 Uhr ging es vom Cuxhavener Schleusenpriel durch die Klappbrücke in Richtung See. Es ist tolles Gefühl wieder die Leinen losgeworfen zu haben, um auf Germane für die nächsten Monate nach Norden zu segeln. Für die heutige Etappe nach Helgoland sind 3-4 Bft achterlicher Wind vorhergesagt, entsprechend ruhig ist die See. Mit ablaufendem Wasser fahren wir bei Sonnenaufgang aus dem Vorhafen heraus auf die Elbe. Der Ebbstrom nimmt uns mit und wir machen im Fahrwasser der Elbe 10Knoten Geschwindigkeit über Grund. Nachdem wir das Fahrwasser verlassen haben und uns auf offener See befinden lassen wir unter Segeln den Motor noch mitlaufen. Der schwache achterliche Wind alleine würde nicht ausreichen, um heute noch bei Tageslicht auf Helgoland anzukommen. So laufen wir nach fünf Stunden Überfahrt auf Helgoland ein und können uns einen schönen Liegeplatz direkt am Steg sichern. Hier werden wir für die nächsten 10 Tage bleiben, da es hier neben einigen Tagen Boat-Office noch eine große Herausforderung zu bewältigen gibt. Dazu in einem späteren Beitrag mehr (Nach dem Motto erst machen dann schnacken). Wir sind immer wieder begeistert von dieser Insel. Ein toller Ort, um Natur zu erleben, herunterzukommen und in den Reisemodus zu wechseln.






