Reise August 2023

20. -31.08.2021Roling home

Zugegebenerweise hatten wir keine Lust die letzten Etappen unserer diesjährigen Reise zu teilen. Wir hatten noch einige schöne Tage auf FEHMARN und haben die Insel mit unseren Fahrrädern erkundet. Die Erkundung der Unterwasserwelt war ein absoluter Flopp. Der durch die ortsansässige Tauchbasis angebotene Wracktauchgang war unverschämt teuer und zudem unprofessionell in der Durchführung. Der weitere Rückweg führte uns über LABOE durch den Nord-Ostsee Kanal zurück nach CUXHAVEN. Wir haben die Zeit in der Kieler Förde sehr genossen und mussten wieder einmal feststellen, dass Deutschland auch viele schöne Küstenabschnitte hat, die es wert sind bereist zu werden. SCHWEDEN ist ein tolles Land mit vielen reizvollen Orten. STOCKHOLM und die angrenzenden Schären sind wunderschön und man braucht Jahre, um alles gesehen zu haben. Zusammengefasst müssen wir für uns jedoch feststellen, dass sich unsere Begeisterung für die Ostsee in Grenzen hält. Im Vergleich zu NORWEGEN ist SCHWEDEN landschaftlich weniger spektakulär. Wir haben auf unserer diesjährigen Reise viele nette Menschen aus der internationalen Segler Community kennen gelernt und gemeinsam eine Menge Spaß gehabt. Leider haben wir auch gegenteilige Erfahrungen mit rücksichtslosem Verhalten diverser Charter-Crews machen müssen. Als wir am 31.08. nach 121 Tagen und 1685 Seemeilen wieder in den Schleusenpriel in CUXHAVEN eingelaufen sind fühlte es sich gut an wieder zuhause zu sein. Den Winter über werden wir den Luxus des Landlebens genießen und die Reise 2024 planen. An unserem treuen Germane werden wir aus den Erfahrungen der diesjährigen Reise ein paar kleine Verbesserungen einbauen und ihn für die nächste Reise vorbereiten. Nächstes Jahr werden wir Ende April wieder die Segel setzen und den Kurs erneut Richtung Norden einschlagen.

Bis dahin wir es auf dieser Seite ruhig werden 😉

20.08.2023 BURGSTAAKEN, Insel FEHMARN, DEUTSCHLAND

Am 122 Tag unserer diesjährigen Reise sind wir, nach 88 Tagen in Skandinavien, zurück in deutschen Gewässern. Die letzte Strecke konnten wir bei Sonnenschein und glatter See genießen. Leider schlief der Wind auf halber Strecke ein und der Diesel musste ran. Einzig die Querung des Verkehrstrenngebiets zwischen Dänemark und Deutschland erforderte etwas Aufmerksamkeit. In Trenngebieten fahren Berufsschiffe mit hohen Geschwindigkeiten in festgelegten Richtungen und Bereichen, diese sind im 90° Winkel zu queren. Für uns ist es schwer einschätzbar ob es passt, wenn ein bis zu 400m langes Schiff mit 18 Knoten Geschwindigkeit auf uns zufährt. Auf unserem Plotter werden das Berufsschiff und der „closest Point of Approach“ dargestellt. Wir könnten uns sogar die verbleibende Zeit bis zu Kollision anzeigen lassen, setzten aber lieber auf Kommunikation. Den empfangenen AIS Signalen können wir Schiffsnamen, Call Sign, Kurs und Geschwindigkeit entnehmen. Sobald es uns zu gruselig wird funken wir das betreffende Schiff an und fragen, ob wir Kurs und Geschwindigkeit beibehalten dürfen. Heute kam als Antwort: „Don’t worry Germane, keep your course and speed, I’ll pass you astern.“ Es gibt uns ein Gefühl von Sicherheit zu wissen, dass wir gesehen wurden. Wir können uns gut vorstellen, dass es dem wachhabenden Offizier auf der Brücke ebenfalls beruhigt, wenn er weiß, dass sich die Yacht vor ihm an die Regeln hält und er frühzeitig seinen Kurs anpassen kann. Das dieses Verhalten nicht selbstverständlich ist können wir bei anderen Yachten beobachten. Ohne AIS Transponder fahren sie im Zick-Zack Kurs durch das Verkehrstrenngebiet, um den Berufsschiffen auszuweichen. Schon vorher erzählte uns ein anderer Segler, dass er keine Funkausstattung an Bord hat, weil er es nicht einsieht einen Funkschein zu machen. Früher gab es so etwas schließlich auch nicht und es ging auch immer ohne. Man mache sich ohnehin viel zu anhängig von diesem ganzen neumodischen Elektronik Krams. Er sehe die Schiffe schließlich und sei ausweichpflichtig. Sicherlich auch eine Sichtweise der Dinge, unsere ist es nicht. Auf FEHMARN machen wir im Gemeindehafen von BURGSTAAKEN fest und treffen auf die Trans Ocean Yacht Challenge. Wir hatten uns bereits in KALMAR, Schweden, getroffen und tauschen uns über die Erlebnisse der weiteren Reisen aus. Hier liegen wir schön zentral zwischen Yachtausrüster, Kneipen und Restaurants. Froh wieder in der Heimat zu sein gönnen wir uns ein Jägerschnitzel mit Pommes und Majo zu annehmbarem Preis. Die Liegeplatzgebühr von 16€/ Tag ist die Günstigste der gesamten Reise.

19.08.2023 GEDSER, DÄNEMARK

Die schwedische Südküste hat nicht besonders viel zu bieten, schon gar nicht bei Nebel. Der Wind stand heute jedoch so günstig, dass wir trotz dichtem Nebel ausgelaufen sind. Durch den Starkwind der letzten Nacht stand anfangs noch eine recht hohe Welle, die schräg achterlich einfiel. Unter Genua und gerefftem Großsegel machten wir bei 20 Knoten achterlichem Wind 7,5 Knoten Geschwindigkeit über Grund. Das Steuern haben wir dem Autopiloten überlassen, er kann das unter diesen Bedingungen besser als wir. Bei Sichtweiten von unter 50 Metern hat man keinerlei optische Referenz, um den Kurs zu halten. Von Hand hätten wir rein nach Kompasskurs steuern müssen, was bei der recht hohen Welle höchste Konzentration erfordert hätte. Technisch sind wir für solche Fälle gut ausgerüstet. Zur Navigation nutzen wir Radar, AIS Transponder/ Empfänger und einen Kartenplotter. Als „back up“ haben wir Papierseekarten, in denen wir stündlich die Position eintragen. Es ist für uns schwer nachvollziehbar, warum manche Yachten bei diesen Bedingungen ohne entsprechende Ausrüstung unterwegs sind. In der Sportschifffahrt gibt es weder TÜV noch Ausrüstungspflicht für privat genutzte Boote. Das dies nicht den Skipper von seiner Verantwortung entbindet, scheinen viele Hobbykapitäne auszublenden. Als wir um das südlichste Kap Dänemarks herum sind lichtet sich der Nebel und wir laufen in den Hafen von GEDSER ein. In fünf Stunden haben wir 32 Seemeilen unter Segeln zurück gelegt, für Germane ein guter Schnitt. Für uns war es eine gute Gelegenheit, um unter etwas schwierigeren Verhältnissen das Zusammenspiel von Mannschaft und Technik zu praktizieren. GEDSER selbst hat nicht viel zu bieten und ist lediglich ein weiterer Zwischenhafen auf dem Weg entlang der Süd- Ostküste Skandinaviens.

16.08.2023 KLINTHOLM, DÄNEMARK

Nachdem sich an unserem letzten Abend in Schweden noch ein Stahlboot-Treffen mit der Segelyacht Balthasar ergeben hat, haben wir uns um 05:30 Uhr auf den Weg ins 38 Seemeilen entfernte KLINTHOLM gemacht. Der frühe Start war wieder einmal dem Wetter geschuldet. Vormittags sollte der Wind mit 4 Beaufort aus Westen kommen, gegen Mittag auf Süd drehen und abnehmen. Hoch am Wind konnten wir einen Großteil der Strecke segeln, leider drehte er früher auf Südwest und wir konnten die Höhe beim Passieren des Offshore Windparks „Baltic 2“ nicht mehr halten. Also wieder einmal Motor an und Segel runter. Einer alten Seekarte konnten wir entnehmen, dass sich die Größe des Windparks innerhalb der letzten 8 Jahre verfünffacht hat. Er misst mittlerweile 13,5 Seemeilen (etwa 25km) in der Breite. Die Windmühlen sind schon von weitem zu sehen und je näher wir kommen, tauchen weitere am Horizont auf. Es ist sicherlich gut nachvollziehbar, dass man es bei einer Reisegeschwindigkeit von 6 Knoten irgendwann leid ist Windmühlen zu sehen. Entsprechend froh sind wir als die letzte Mühle passiert ist und direkter Kurs zum Ziel gesteuert werden kann. KLINTHOLM ist ein schöner Hafen, der sich in Fischereihafen und Marina unterteilt. Um die Marina herum stehen kleine Ferienhäuser, der Badestrand mit angrenzendem Wohnmobilstellplatz und einigen Lokalen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Für Segler ist KLINTHOLM auf dem Weg von oder nach Schweden günstig gelegen, entsprechend schnell füllt sich der Yachthafen. Als wir gegen Mittag einlaufen finden wir noch einen Liegeplatz längsseits am Steg. Gegen Abend ist der Hafen gerammelt voll und zwei Yachten machen längsseits an uns fest. Das „Päckchenliegen“ ist meistens ganz witzig, solange es sich um vernünftige und rücksichtsvolle Crews handelt. Die Crews der außenliegenden Yachten müssen über unser Vordeck laufen, um an Land zu kommen. Eigentlich unproblematisch wenn nicht wieder ein Trottel darunter gewesen wäre, der über jede Leine stolpert, gegen jeden Decksbeschlag trampelt und mit seinem hohlen Kopf gegen das Vorstag läuft. Anstatt das Landstromkabel auf kurzem Wege über das Heck der Boote zu verlegen, wickelt dieser Honk seine Kabeltrommel entlang seines eigens erschaffenen Trampelpfades über Germane ab. Auf dem Rückweg hat er dann einen Schlauch dabei, um seine Wassertanks zu füllen. Solche Päckchenlieger kommen aus der Hölle, sind glücklicherweise aber selten. Die meisten Yachten sind auf dem Rückweg nach Deutschland oder in die Niederlande. Nachdem sich der Hafen morgens leert, können wir auf Marine Traffic bereits die nächste Welle im Zulauf sehen. Bei uns steht erstmal Sport und Boat-Office an, die nächsten Päckchenlieger sind diesmal hoffentlich nicht aus der Hölle.

12.08.2023 GISLÖVS LÄGE

Bei unangenehmer Kreuzsee schaukeln wir uns 21 Meilen bis zum nächsten Zwischenziel. Eigentlich sah das Wetterfenster vielversprechend aus, darum haben wir uns nach nur einem Tag Aufenthalt in YSTADT wieder auf den Weg gemacht. Der Wind war jedoch weniger stark als vorhergesagt und es stand eine unangenehme Welle auf See. Bei achterlichem Einfallwinkel reichte der Wind nicht aus, um bei den schaukeligen Bewegungen Druck in den Segeln zu halten. Sobald sich der Mast seegangsbedingt nach Lee bewegte vielen die Segel ein, um sich bei der nächsten Bewegung nach Luv mit einem lauten Knall zu füllen. Auf diese materialermüdende Art der emissionsfreien Fortbewegung haben wir verzichtet und den Verbrenner angeworfen. Bei sechs Knoten Fahrt unter Maschine sind wir nach 4 Stunden, passend zum Hafenfest des örtlichen Segelclubs, eingelaufen. Der Hafen ist, wie der angrenzende Ort, klein und Überschaubar. Mit den Fahrrädern erkunden wir den nächst größeren Ort, TRELLEBORG. Dieser besteht aus einem großen Fährhafen mit täglich 34 Fährverbindungen in alle möglichen Richtungen. Die Stadt macht auf uns keinen guten Eindruck und ist so gar nicht repräsentativ für das was wir bisher von diesem schönen Land gesehen haben. Es ist ungewohnt dreckig und das Stadtbild ist geprägt von herumlungernden Gestalten internationaler Herkunft. Der Besuch der als touristische Attraktion angepriesenen Wikingerburg hilft uns auch nicht über den negativen Gesamteindruck hinweg. Zum Glück liegen wir für unseren letzten Stopp in SCHWEDEN in dem kleinen Fischerdorf GIVSLÖVS LÄGE. Von hier aus geht es am Mittwoch weiter nach KLINTHOLM in DÄNEMARK.

10.08.2023 YSTAD

Die 31 Seemeilen bis nach YSTAD konnten wir gemütlich segeln. Der Wind blies mit 12 Knoten aus passender Richtung und die See war ruhig. Für Andrea, die zu Besuch ist und uns ein Stück an Bord begleitet, hätte es nicht besser laufen können. Wir laufen gegen Mittag in den Hafen ein und haben somit noch genügend Zeit, das kleine Städtchen zu erkunden. Wir merken, dass wir bereits in der Nachsaison sind. Es ist überhaupt kein Problem einen Liegeplatz zu finden. Viele der einlaufenden Yachten sind bereits auf dem Heimweg und es herrscht ein Kommen und Gehen. Einige der anderen Crews kennen wir bereits aus vorherigen Häfen und so entwickelt sich schnell ein „Stegschnack“. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, wie Andere aufgestellt sind. Viele haben ihr Rentenalter erreicht, oder frühzeitig aufgehört zu arbeiten weil sie es sich finanziell leisten konnten. Mit 56 Jahren gehören wir doch eher zu den Jüngeren dieser Community. Ein niederländisches Ehepaar erzählt uns, dass sie vor 10 Jahren nach Südafrika ausgewandert sind und den Sommer immer auf ihrer Segelyacht in der Ostsee verbringen. Im Winter sei das Klima in Südafrika jedoch angenehmer. Auch nicht schlecht, aber wir freuen uns doch schon ein wenig auf unser Zuhause. Das Cuxhavener Schmuddelwetter werden wir den Winter über gut zu nutzen wissen, um dabei die Vorbereitungen für die Reise 2024 voran treiben. Dirk darf dann, dank uns wohlwollender Speditionen, große Autos fahren und Simones Arbeitsplatz schaukelt nicht mehr so doll.

05.08.2023 SIMRISHAMN

Sturmtief HANS ist im Anflug und wir haben uns SIMRISHAMN zum Abwettern ausgesucht. Die Überfahrt von HANÖ war angenehm und wir wären gerne noch 30 Meilen weiter bis an die Südküste gesegelt. Auf Marine Traffic konnten wir aber sehen, dass viele Yachten dorthin unterwegs waren und der Hafen bereits gut gefüllt war. Bei Sturm in einem überfüllten Hafen im Päckchen zu liegen wollen wir uns nicht antun. Wir laufen gegen Mittag in SIMRISHAMN ein und finden im gut geschützten Gästehafen einen sicheren Platz längsseits am Steg. Der Ort ist hübsch und hat viel zu bieten. Er verfügt über eine schöne Einkaufsstraße mit zahlreichen Restaurants, einigen Museen und eine Burg. Leider ist das vorhergesagte Wetter so schlecht, dass wir unseren Schwerpunkt auf Abwettern legen müssen und Germane dabei nicht unbeaufsichtigt zurück lassen werden. Am Sonntag brachten die ersten Vorboten des Sturms bereits bis zu 40 Knoten Wind, nach einer kurzen Erholungsphase soll es ab Montag Mittag für die nächsten 24h mit bis zu 50 Knoten wehen.

02.08.2023 Insel HANÖ

Die derzeit unstabile Wetterlage scheint auch die Vorhersagemodelle der Wetterdienste an ihre Grenzen bringen. Die Vorhersagen werden ungefähr alle sechs Stunden aktualisiert und zeigen oft deutlich andere Werte als zuvor. Die vorherrschende Windrichtung bleibt zwar Südwest, also die Richtung in die wir wollen, die Stärke variiert jedoch bis zu zwei Windstärken. Es macht mit unserem Schiff einen deutlichen Unterschied, ob wir gegen 14 oder 22 Knoten Wind bei entsprechender Welle anfahren. Die Routenplanung für die nächsten 30 Seemeilen zur Insel HANÖ steht, jetzt fehlt nur noch das passende Wetterfenster. Dazu stellen wir uns den Wecker auf 4 Uhr morgens, um anhand der dann aktualisierten Vorhersage eine Entscheidung zur Weiterfahrt zu treffen. Tatsächlich wurden die Werte nach unten korrigiert und wir legen um 5 Uhr ab. Die nächsten 30 Meilen bläst es uns mit 14 Knoten auf die Nase, dazu steht noch eine unangenehme „Restwelle“ durch den Starkwind der letzten Tage. Die schaukelige Überfahrt ist jedoch schnell vergessen, als wir auf HANÖ einlaufen. Die Hafenmeisterin hat den kleinen Hafen voll im Griff, alles ist sauber und liebevoll dekoriert. Mit ihrem bestimmten aber freundlichen Auftreten lässt sie zudem keinen Zweifel aufkommen wer hier das Sagen hat. Per Messenger hatten wir uns im Vorfeld mit Sarah und Michael verabredet. Die beiden sind mit zwei Hunden auf ihrer Segelyacht LILO unterwegs und liegen schon seit einigen Tagen hier. Von ihnen hatten wir nützliche Informationen über Wassertiefe und Liegeplatz erhalten, was das Anlaufen deutlich erleichtert. Nach fünf Stunden Schaukelfahrt machen wir längsseits bei ihnen fest und lernen uns persönlich kennen. Diese Bekanntschaften sind beim Reisen mit dem Segelboot immer wieder bereichernd. So unterschiedlich die Boote und deren Crews sind, so unterschiedlich sind auch die Wege zur Umsetzung längerer Reisen. Alles hat seinen Preis und egal wie groß oder klein das zur Verfügung stehende Budget ist, irgendwie muss dieses generiert werden. Mit Sarah und Michael haben wir gleich mehrere Gemeinsamkeiten. Sie haben ebenfalls eine Segelyacht mit rotem Stahlrumpf und Sarah arbeitet wie Simone von Bord. Die dafür notwendige Internetverbindung stellen sie jedoch über STARLINK sicher. Dieses System greift auf eine Vielzahl von erdnahen Satelliten zu und funktioniert an nahezu jedem Ort mit beeindruckender Geschwindigkeit. Wir hingegen benötigen Mobilfunkabdeckung und müssen dazu in Reichweite ortsfester Sendemasten sein. Die dann zur Verfügung stehende Datenrate variiert je nach Auslastung und Empfang erheblich. Der Aufenthalt in kleinen Ankerbuchten während der Arbeitstage entfällt daher. Mit STARLINK wären wir deutlich unabhängiger bei der Wahl unserer Etappenziele. Für unsere Reise im nächsten Jahr werden wir sicherlich zu STARLINK wechseln, zudem der Preisunterschied zum Mobilfunkvertrag marginal ist. Bis zum passenden Wetterfenster für die Weiterfahrt gibt es auf dieser kleinen Insel neben technischer Fachsimpelei noch viel zu erkunden und Hafenkino zu genießen.

01.08.2023 KARLSKRONA

Eigentlich wollten wir keine Häfen anlaufen, in denen wir bereits auf dem Hinweg waren. Unter Abwägung der Vor- und Nachteile lässt sich dies aber nicht immer vermeiden. Karlskrona war auf dem Hinweg, von BORNHOLM kommend, unser erster Hafen in Schweden. Den Rückweg haben wir entlang der uns noch unbekannten Südküste von Schweden und Dänemark geplant. Wenn es zeitlich klappt werden wir noch einen kleinen Abstecher nach Kopenhagen machen. Das Wetter ist stabil schlecht und die Vorhersagen lassen in absehbarer Zeit keine Besserung erkennen. Da in den meisten Marinas auch Wohnmobilstellplätze sind, schaut man automatisch auch auf deren Art des Reisens. So oft wir uns über Wetter, Welle, Seekrankheit, Untiefen, Strömung, Tide, Anlegemanöver, usw. ärgern, wollen wir dieses Gesamtpaket doch nicht missen. Oft denken wir dabei an ein Niederländisches Ehepaar, welches wir letztes Jahr in Norwegen trafen. Gemeinsam segeln sie seit 20 Jahren über die Weltmeere. Mittlerweile geht er auf die 80 zu, seine Frau ist 15 Jahre jünger und liebäugelte mit einem Wohnmobil. Für ihn kam dies überhaupt nicht in Frage, da ihm dann das Abenteuer fehle 🙂 Natürlich kennen wir nicht alle Hintergründe und wissen nicht wie die Sache ausgegangen ist. Wenn wir aber mit 80 noch immer das Abenteuer suchen haben wir bis dahin sicherlich viel richtig gemacht. Neben Wohnmobilen stach uns hier zwischen allen Serienplastikbooten unsere Traumyacht ins Auge, eine GARCIA EXPLORATION 45. Ein tolles Schiff aus Aluminium in dessen Entwicklung die Erfahrungen namhafter Weltumsegler eingeflossen sind. Wir unterhalten uns lange mit dem dänischen Eigner und staunen über sein mutiges Konzept des hybriden Antriebs. Solche Begegnungen sind stets interessant und bereichernd, auch wenn Schiffe dieser Preisklasse für uns immer nur Traumschiffe bleiben werden.